Donnerstag, 13. Dezember 2007

Von Syrien nach Jordanien

(Bazar in Aleppo)

So, während die anderen heute die als "Neues Weltwunder" titulierte antike Stadt Petra besichtigen, mache ich(ketan) heute mal nen ruhigen. Die letzten Tage waren sehr spannend! Aleppo erreichten wir nach einer schaukeligen Zugfahrt und fanden uns erneut in einem Traum aus 1000 und einer Nacht wieder: Unsere Unterkunft war nämlich mitten in der Altstadt. Altstadt bedeutet hier wie in Damsacus ein Bazar-Labyrinth aus engen Gassen, die wiederum in sich (bzw. hinter den Gassenmauern) die Häuser, Moscheen, Bäder oder Cafes beherbergen. Überall werden Stoffe, Gewürze, Parfums, Seifen(dafür ist Aleppo berühmt) dargeboten und es herrscht ein buntes Treiben. Mitten in diesen Gassen hinter einem großen hölzernem Tor befand sich eine alte Karawanearie. Dies waren die Anlaufstellen der in Karawanen reisenden Kaufleute, die dort Ihre Waren verschlossen und sich einquartierten. Und dort waren wir untergebracht!
Die Romantik wurde nur von der starken Kälte und Nässe gestört, welche die Ölöfen nicht zu bändigen wussten. (Beim Versuch einen Ofen zu entfachen hätten Bene und Ralf fast die Bude abgefackelt)
Das Konzert lief super und es waren wiedermal viele Studenten anwesend, mit denen wir ins Gespräch kamen.
Am nächsten Morgen um 5 Uhr früh verließen wir unsere Herberge und wurden in den leeren Gassen sofort von drei Polizisten angehalten, die, uns für Einbrecher haltend, schon fast die Waffen zückten. Nur durch das Zusprechen von zwei Passanten, löste sich die Situation auf. Mit Englisch kommt man Syrien übrigens nicht weit! Das Abenteuer ging aber erst los:
Am Flughafen (besser Flughäfchen) wurde unser Flug nicht angezeigt. Niemand schien verantwortlich. Es hieß nur immer "cancelt". Nach langen nervenaufreibenden Versuchen Informationen zu beschaffen, saßen wir 4 Stunden später in einem Minivan mit kurdischem Fahrer auf den Weg zur syrischen Grenze, von wo aus uns das Goethe Team aus Amman rüberholen sollte, da der Fahrer die Grenze nicht passieren konnte. Wir mußten zwar den Fahrer etwas bei Laune halten, da es schien, als ob ihm jeden Moment die Augen zu fallen würden; letztlich kamen wir aber an und atmeten auf, als wir auf jordanischen Straßen uns zum Soundcheck aufmachten...
Das Konzert am gleichen Abend lief wieder sehr gut, und wir sind froh über die hohen Besucherzahlen, die immer so bei 180 bis 280 liegen.
Ich bin gespannt, was die anderen zu berichten haben, wenn sie aus Petra zurück sind.
Bis dahin, Gruß,
ketan

Keine Kommentare: